Freie Bürger vor Ort auf dem Reinhardshof und in Vockenrot

Gemeinsam mit den Stadtteilbeiratsvorsitzenden von Vockenrot, des Reinhardshof und Bestenheid, Gerhard Albrecht, Walter Ploch und Hubert Kronmüller, trafen sich zahlreiche Mitgieder und Gemeinderäte der Freien Bürger unter dem Vorsitzenden Marcus Götz in der vergangenen Woche zunächst am Messegelände Reinhardshof.

An der Baustelle der dort derzeit entstehenden sechs Mehrfamilienhäuser stellte Walter das Bauvorhaben vor. Drei der Gebäude erstellt die Wohnbau Wertheim und errichtet hier 24 Mietwohnungen. Ein privater Träger baut parallel hierzu 21 Eigentumswohnungen in drei weiteren Gebäuden. Wie Ploch berichtete, seien von den Eigentumswohungen bis auf zwei Stück bereits alle verkauft. Unmittelbar daneben werden gleichzeitig Bauplätze für zwölf Einfamilienhäuser erschlossen.

Die Nachfrage nach Wohnungen in Wertheim sei derzeit sehr hoch; am Standort Bestenheider Höhe profitieren man natürlich zusätzlich von der Nähe zum Krankenhaus und der guten Infrastruktur.

Im Anschluss besichtigte man das Areal, für das der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für einen Flächennutzungsplan zur Erweiterung des Gewerbegebiets Reinhardshof beschlossen hat. Ploch betonte ausdrücklich, dass mit diesem Beschluss keinerlei Entscheidung für eine tatsächliche Erweiterung des Gewerbegebiets getroffen sei. Vielmehr werde nun zunächst von den beteiligten Behörden, darunter auch dem Umweltschutzamt, die Eignung der Fläche geprüft. Deren Stellungnahmen gelte es nun abzuwarten, bevor weitere Beschlüsse getroffen werden. Ein Teil der Fläche wird vom Naturschutzbund als ökologisch hoch bedeutsam angesehen, so dass über eine möglicherweise künftige Bebauung derzeit immer wieder diskutiert wird. Bei den Freien Bürger war man sich einig, die weiteren Untersuchungen zunächst abzuwarten. Gleichwohl gelte es selbstverständlich die Belange des Naturschutzes, dem Wunsch der Bürger nach Naherholungsflächen und dem Druck weitere Gewerbeflächen ausweisen zu können vor einer Entscheidung abzuwägen.

Bei der Tour über den Reinhardshof legte man nun einen Zwischenstopp im neuen Logistikzentrum der Firma Tfa ein. Olaf Nadler gewährte den Kommunalpolitikern einen Einblick in den seit Mai im Vollbetrieb laufende Neubau. Insgesamt können hier, so Nadler, 5000 Europaletten und zusätzlich 18.000 Standardbehälter bzw. Kartons im sogenannten Shuttlelager untergebracht werden. Aufgrund beengter Platzverhältnisse war der Neubau, aus dem Tfa nun seine Kunden weltweit mit Ware versorgt, nötig geworden.

Direkt daneben besichtigte man den Freizeitplatz. Aufgrund notwendiger Arrondierung der Flächen soll die dort befindeliche Freizeithütte und der Bolzplatz ein Stück Richtung Vockenrot verlegt werden. Diei beiden Stadtteilbeiratsvorsitzenden waren sich sicher, dass die derzeit noch bestehenden Differenzen hinsichtlich des optimalen Standorts in einer anstehenden gemeinsamen Sitzung geklärt werden können.

Sowohl die Bürger Vockenrots und des Reinhardshof, zunehmend aber auch die Bewohner von Wartberg und Bestenheid, sind von dem immer mehr wachsenden Verkehrsaufkommen belastet. Bereits vor rund 15 Jahren wurden in einem Verkehrskonzept mögliche Trassen für eine tlw. weitgehende Umfahrung vorgestellt und diskutiert. Seither ist nicht nur das Gewerbegebiet Reinhardshof deutlich gewachsen. Auch in Vockenrot sind zahlreiche weitere Bauplätze entstanden. Aktuell wurden 26 neue Bauplätze erschlossen, von denen auf 18 bereits die Bebauung begonnen hat.

Die Besucher waren sich daher einig, dass für die Verkehrsproblematik eine Lösung gefunden werden müsse. Derzeit warte man auf die Ergebnisse der neuesten Verkehrszählung und der hieraus erarbeiteten Konzepte. Am 12.7. sollen diese den kommunalen Entscheidungsträgern erstmals vorgestellt werden. Bis dahin wollte man bei den Freien Bürgern von weiteren Diskussionen zunächst absehen. Man brauchte zuerst Klarheit über die aktuelle und die prognostizierte Verkehrsbelastung in den nächsten Jahren. Dann gelte es mittelfristig gemeinsam mit Stadt und Land eine verträgliche und finanzierbare Lösung zu erarbeiten.