Freie Bürger Wertheim - vor Ort in Bestenheid - was soll aus den Industriebrachen werden?
Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern aus Bestenheid trafen sich am Dienstag die Kandidatinnen und Kandidaten der Freien Bürger zu einem Rundgang durch Bestenheid. Begleitet wurden sie dabei vom Stadtteilbeiratsvorsitzenden Thomas Förstel.
Gleich zu Beginn machte Thomas Förstel an einigen neuralgischen Punkte auf die Probleme mit dem ruhenden Verkehr aufmerksam. Da die Zahl der Stellplätze insbesondere an den Wohnblocks schon lange nicht mehr ausreicht, sind alle Wohnstraßen komplett zugeparkt. In Folge kommen Autofahrer und auch die Mülabfuhr manchmal nur noch mit großen Mühen und langen Wartezeiten an ihr Ziel. Ein besonderer Dorn im Auge ist Förstel hierbei das Parken im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen, die zu Verkehrsbehinderungen führen.
Im Hinblick auf die anstehende Sanierung der Landesstraße wünschen sich die Bestenheider nicht nur eine Querungshilfe für Fußgänger am Friedhof, sondern auch im Bereich Aral-Tankstelle/Lidl. Die teilnehmenden FBW-Gemeinderäte sagten zu, dies nochmals zu thematisieren.
Bei der Straßeninstandhaltung freue man sich in Bestenheid, dass die Hafenstraße nun endlich in einem Teilbereich saniert worden ist. Im Stadttteil selbst seien aber insbesondere die Odenwaldstraße sowie die Johannes-Kerer-Straße in einem sehr schlechten Zustand und müssten dringend zumindest mit einer neuen Straßendecke versehen werden.
Bein einem Stopp am Bestenheider Marktplatz nahmen sich die Kandidaten Zeit sich den anwesenden Bürgern vorzustellen. Olaf Nadler, Stadtteilbeiratsvorsitzender des Wartbergs, betonte hierbei wie wichtig es für die Stadtteile auf der Höhe sei, dass wieder Kandidaten von Wartberg und Reinhardshof in den Gemeinderat gewählt werden. Es gebe viele Themen, wie die Jugendarbeit oder die Integration, die diese Stadttteile besonders beträfen. Manfred Busch betonte seinen Fokus auf eine vorausschauende Finanpolitik, wohingegen Carsten Kempf seinen Schwerpunkt auf Gesundheitsthemen richten möchte.
FBW-Vorsitzender Marcus Götz betonte die Wichtigkeit, dass wieder zahlreiche Freie Bürger in den Gemeinderat kommen, da diese für parteiunabhängige Lösungen stehen. Dies unterstich Stadtrat Bernd Maack. Für ihn als freien Denker seien nur die Freien Bürger für seine Kandidatur in Frage gekommen.
Beim weiteren Rundgang durch Teile des Industriegebiets wies Thomas Förstel auf die zahlreichen maroden und nicht mehr genutzten Industriebrachen hin. Da diese in privater Hand seien, habe die Stadt hier keine Eingriffsmöglichkeiten. In Anbetracht der hohen Abbruch- und Entsorgungskosten müsse der Leidensdruck bei den immer weniger verfügbaren freien Flächen wohl noch weiter steigen, so Marcus Götz, bevor in der Zukunft etwas geschehe.
An der evangelischen Kirche stellte Förstel das geplante Familienzentrum vor, das hier in Zusammenarbeit mit der Diakonie enstehen wird. Er freue sich außerordentlich, dass nun auch in Bestenheid eine solche Anlaufstelle eingerichtet werde.
In Anbetracht des nur noch teilweise genutzten Pfarrhauses machten einige der Bürger die am Rundgang teilnahmen darauf aufmerksam, dass es in Bestenheid zahlreiche leerstehende Wohnungen gebe. Diese würden wohl aus Altersgründen aber auch weil man schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht habe, nicht mehr dem Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt. In Zeiten knappen Wohnraums sei dies kaum verständlich. Die Stadt habe hier aber keine Handhabe.
Am Ende des Rundgangs brachte Thomas Förstel noch sein Bedauern zum Ausdruck, dass die Waldfläche neben dem Friedhof vor vielen Jahren zwar einmal als Naherholungsgebiet für die Bestenheider gedacht war. Dies sei jedoch nie zur Umsetzung gekommen. Leider sei hier inzwischen „nur noch Wald“ mit zwei Bänken darin.