Freie Bürger Wertheim - vor Ort in Nassig - Nahwärmenetz weiter in der Schwebe

Zu einem Rundgang mit Ortvorsteher Volker Mohr kamen am Dienstag die aktuellen Mandatsträger sowie die Kandidatinnen und Kandidaten für Gemeinderat und Kreistag der Freien Bürger (FBW) in Nassig zusammen.
Nach der Begrüßung durch den FBW-Vorsitzenden Marcus Götz äußerte Mohr zunächst sein Bedauern darüber, dass sich bei diesjährigen Wahl nur wenige Nassiger bereit gefunden hätten zu kandidieren. Derzeit ist Nassig mit drei Gemeinderäten und einem Kreisrat in den Gremien. Dabei sei es für die Ortschaft wichtig gut vertreten zu sein.

Auf die Frage von Marcus Götz, was in Nassig gut, was schlecht laufe antwortete Mohr kurz und knapp „uns geht es gut“. Im Vergleich zu den meinsten anderen Ortschaften verfüge Nassig über eine sehr gute Infrastruktur. Mit einem Nahversorger, Bankfiliale, Bäckereien und Metzgereien, Grundschule und Kita sei Nassig sehr gut aufgestellt. Bei der hausärztlichen Versorgung hingegen sei es leider nicht gelungen, die vor einigen Jahren frei gewordene Hausarztpraxis wieder zu besetzen.
Auf Hochtouren laufen derzeit die Vorbereitungen für die Fussballstadtmeisterschaft, die im Sommer auf dem Sportgelände direkt neben der kürzlich neu errichteten Wildbachhalle stattfinden wird. An der Halle wurde eine Holzhackschnitzelanlage errichtet, über deren Nahwärmenetz das angrenzende Quartier mit Wärme versorgt wird. Darunter auch das Feuerwehrhaus, das mit finanzieller Unterstützung der Stadt durch viel Eigenleistung zukunftsfähig gemacht wurde.

Leerstände im Ortskern seien, so Mohr, kein Thema. Was frei werde und auf dem Markt angeboten wird, sei normalerweise schnell wieder verkauft. Dennoch würde man sich freuen, wenn Nassig von dem Programm „Flächen gewinnen durch Innen-entwicklung“ profitieren könnte, da die damit verbundene steuerliche Förderung beim einen oder anderen Eigentümer doch einen Anstoß zur Weiterentwicklung des Grundstücks geben könnte.

Froh sei man auch, dass das evangelische Gemeindehaus und das Pfarrhaus von der Landeskirche auf „grün“ gesetzt worden sind. Somit würden diese Gebäude erhalten und auch weiterhin in deren Instandhaltung investiert.

Beim Stopp an der Miltenberger Straße erläuterte Volker Mohr den aktuellen Stand zum geplanten Nahwärmenetz. Im Zuge der vorgesehenen Sanierung der Hauptstraße möchten die Stadtwerke ein Nahwärmenetz aufbauen. Es wäre ein Traum, so Mohr, wenn die Verwirklichung gelinge. Das hänge aber auch davon ab, ob die beantragten Bundesmittel genehmigt werden. Außerdem hätten sich erst knapp über 30 Haueigentümer für einen Anschluss ausgesprochen. Um das Netz wirtschaftlich aufbauen und betreiben zu können, seien aber 55 Anschlüsse nötig. Derzeit liefen daher noch Gespräche mit den Anrainern. Wenn sich genügend Anschlusswillige finden, könnte der Ausbau zusammen mit der Straßenerneuerung ab ca. Ende 2025 beginnen. In unmittelbarer Nähe zur Miltenberger Straße liegt das  projektierte Neubaugebiet, das im Gesamtausbau über ca. 34 Bauplätze verfügen wird. Dieses wird nicht an das Wärmenetz angebunden werden, da dies bei Neubauten aufgrund deren hoher Energieeffizienz keinen Sinn macht.

An der Zufahrt zum geplanten Neubaugebiet wies Mohr auch auf eine neue Trafostation hin. Insgesamt haben die Stadtwerke fünf neue Trafoanlagen errichtet, um das Nassiger Stromnetz fit für die Energiewende zu machen.
Offen, so Mohr, sei noch der Standort für eine Überquerungshilfe an der Hauptstraße.

Ein großes Lob zollte Volker Mohr den Nassiger Jugendlichen. Der wieder in Betrieb befindliche Jugendraum laufe völlig problemlos.

Der Rundgang schloss an der Grundschule, in der die Schülerinnen und Schüler etlicher Wertheimer Höhengemeinden zweizügig beschult werden. Der Bereich um die Schule soll im Zuge der Straßenerneuerung ebenfalls neu gestaltet werden, um die Sicherheit beim Aussteigen aus Bus und Elterntaxi zu erhöhen.