Freie Bürger Wertheim - vor Ort in Urphar - vor dem Jubiläumsfest stehen noch einige Projekte auf der Wunschliste
Ortsvorsteher Detlef Dosch, Ortschaftsräte und Bürgerinnen und Bürger nahmen am Mittwoch an einem Rundgang der Kandidatinnen und Kandidaten für Gemeinderat und Kreistag der Freien Bürger (FBW) in Urphar teil.
Am Feuerwehrhaus begrüßte Marcus Götz als FBW-Vorsitzender die Teilnehmer des Rundgangs. Hier berichtete Detlev Dosch, dass die Sanierung des Feuerwehrbereichs und des Saals über der Feuerwehr inzwischen abgeschlossen sei. Aufgrund der intensiven Nutzung der Räumlichkeiten sei jedoch noch eine Erneuerung der Küche und der Thekenanlage notwendig. Ebenso fehle es in dem Gebäude an behindertengerechten Toiletten und insbesondere an einem barrierefreien Zugang. Dieser soll mittels eines Aufzugs im Gebäudeinneren geschaffen werde. Die Planung laufe zwar, so Dosch, aber eine Genehmigung und der Umsetzungszeitpunkt stehen noch offen. Dabei dränge die Zeit, da Urphar im nächsten Jahr sein 1.250-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen feiern werde. Bis dahin, so der Wunsch des Ortschaftsrates, sollten alle Verbesserungen am Gebäude umgesetzt sein.
Hinter dem Feuerwehrhaus laufen derzeit die Bauarbeiten für die neuen Parkplätze. Daneben wurde eine Bocciabahn angelegt. Ein Spielplatz ist in Planung. Auf dem Gelände soll dann auch der Festplatz für das große Jubiläum eingerichtet werden.
Beim weiteren Rundgang erläuterte Dosch, dass auch in Urphar, wie auf fast allen Ortschaften, die Leerstände praktisch keine Rolle spielten. Verfügbare Häuser seien im Regelfall schnell wieder an neue Eigentümer verkauft.
Ein Dauerthema in Urphar ist der Zustand der Ortsstraßen. Vier sanierungsbedürftige Straßen seien seit langem bei der Stadtverwaltung angemeldet. Insbesondere im alten Ortskern aber auch in Richtung des geplanten Neubaugebiets Gereut III weisen die Straßen erhebliche Beschädigungen auf.
Die Planung für dieses Baugebiet habe sich nach Eindruck des Ortschaftsrates viel zu lange hingezogen. Inzwischen seien bauwillige Urpharerinnen und Urpharer auf andere Ortschaften ausgewichen. Laut Webseite der Stadt sind hier 28 Bauplätze vorgesehen. Unklar sei aber noch, so Dosch, wie die Entwässerung des Baugebiets gestaltet werden könnte. Die ursprünglich angedachte Variante sei aufgrund des felsigen Untergrunds sehr kostenintensiv. Wie Martin Gillig berichtete, habe man aus dem Ortschaftsrat heraus nun den Vorschlag entwickelt, die Entwässerung über einen zusätzlichen Kanal im Gereutweg zu lösen und dies auch gleich mit einer Sanierung dieser Straße zu verbinden.
Die Kritik an der langen Dauer bis zur Erschließung griff Gemeinderat Manfred Busch auf. Prinzipiell gelte zunächst die vom Land geforderte Priorisierung der Innenentwicklung. Neubaugebiete auszuweisen werde daher immer schwieriger und langwieriger. Weiter erläuterte Manfred Busch, dass die früher übliche Aussenfinanzierung von Neubaugebieten haushaltsrechtlich nicht mehr möglich ist. Somit müssten alle Erschließungskosten über den regulären Haushalt abgewickelt werden, was die Stadt angesichts immer enger werdender Haushaltsmittel vor große Herausforderungen stelle.
Am Ende des Rundgangs wies Detlef Dosch nochmals auf die 1.250 Jahr-Feier hin. Die Planungen seien weit fortgeschritten. In über 20 Höfen, verteilt auf das Ortsgebiet, wird es Veranstaltungen geben. Auf einen Festumzug hingegen werde man verzichten. Zum Glück sei es gelungen, mit der Verwaltung eine Vereinbarung hinsichtich der Landesstraße zu treffen. Während der Feierlichkeiten gelte in der Ortsdurchfahrt Tempo 30 als Limit.