Freie Bürger vor Ort – Besuch in Sonderriet
Bei einem Besuch in Sonderriet besichtigten am vergangenen Mittwoch zahlreiche Mitglieder und Gemeinderäte der Freien Bürger die sanierte Mehrzweckhalle und das Feuerwehrhaus.
Zunächst begrüßte FBW-Mitglied und Ortsvorsteher Kurt Kraft die Besucher in der kürzlich eingeweihten generalsanierten Mehrzweckhalle. Er fasste die wichtigsten Fakten nochmals zusammen; so wurden insgesamt 650.000 Euro investiert. Darunter 15.000 Euro aus Eigenmitten der Ortschaft und weitere 15.000 Euro in Form von rund 2.000 eingebrachten Stunden Eigenleistungen der Bürgerinnen und Bürger aus Sonderriet. Da das Land aus dem ELR-Fördertopf keine Zuschüsse zur Verfügung stellte, verzögerte sich der Baubeginn zunächst, da die Maßnahme vollständig aus dem städtischen Haushalt finanziert werden musste.
Dadurch wurde aber auch Zeit gewonnen, diese Pläne dann sukzessive weiterentwickelt, um letztendlich eine rundum gelungene Sanierungsmaßnahme durchzuführen.
Johann Vogeltanz erinnerte daran, dass die heutige Halle, die auch einen großen Raum für die Sonderrieter Vereine inklusive Küche bereit hält, ursprünglich einmal als Lagerhaus gedient habe. Nach einem umfangreichen Umbau im Jahr 1979 wurde seinerzeit die heutige Mehrzweckhalle geschaffen.
Beim Rundgang durch die Halle konnte man sich nochmals ein Bild von der ehemaligen Grundstruktur als Dreschhalle machen, da die massiven Holzstützen bis heute nicht nur statisches, sondern auch prägendes Merkmal im inneren der Halle sind. Zugleich wurde deutlich, dass keine Luxussanierung stattgefunden hat, sondern man sich mit Augenmaß im wesentlichen auf den Bereich Zugang, Sanitär und energetische Sanierung beschränkt hat.
Wie wichtig eine vernünftige Gebäudeisolierung und eine funktionierende Heizung sind, zeigte sich im Anschluss bei der Besichtigung des Feuerwehrhauses. Die Sonderrieter Floriansjünger sind einer ehemaligen Scheune untergebracht. Beim über zwanzig Jahre zurückliegenden Umbau in ein Feuerwehrhaus wurde auf jegliche Isolierung und Heizung verzichtet. Zumindest der Einbau einer Heizungsanlage in das Gebäude steht daher auf der Wunschliste des Sonderrieter Ortschaftsrats ganz oben. Von der Notwendigkeit konnten sich die Besucher bei den aktuellen Außentemperaturen unmittelbar überzeugen. Der Versammlungs- und Schulungsraum kann lediglich durch einen Holzofen geheizt werden und in der Umkleide für die Feuerwehrleute verhindert ein Elektroradiator mehr schlecht als recht, dass die teure und nach Einsätzen oft feuchte Einsatzkleidung in den Spinden zu schimmeln beginnt. Abteilungskommandant Thomas Dillinger wies stolz darauf hin, dass die Sonderrieter Wehr zu den mitgliederstärksten Abteilungen der Wertheimer Ortschaften gehört. Besonders wichtig sei auch die Jugendwehr, die einen regen Zuspruch habe. Wie wichtig und erfolgreich die Nachwuchsarbeit sei zeige sich auch daran, dass sich der derzeitige Vorstand der Wehr vollständig aus ehemaligen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr rekrutiere.
Bei einem abschließenden kleinen Rundgang zeigten sich die Besucher sehr angetan vom Ortsbild Sonderriets. Man sie auf einem guten Weg, zeigte sich Kurt Kraft überzeugt; dafür spreche auch, dass Leerstände zwar gegenwärtig kein großes Thema seien. Allerdings müsse man sich aufgrund der demografischen Entwicklung schon jetzt rüsten und strebe daher auch die Aufnahme in ein Sanierungsprogramm an.