Freie Büger „vor Ort“ in Bestenheid

Der Stadtteil Bestenheid stand in der vergangenen Woche bei einem Termin der Freien Bürger im Mittelpunkt.

Gemeinderäte, Ortsvorsteher, Stadtteilbeirat und Mitglieder der FBW trafen sich an der Baustelle zur Klingensanierung neben der Realschule. Dort informierte Wolfgang Kron vom Tiefbauamt gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Baufirmen über die Baumaßnahme. Für insgesamt fast 7,5 Millionen Euro werden die Höh- und Schleutleinsklinge, sowie das bestehende Kanalnetz saniert und ausgebaut. Neben den sichtbaren Maßnahmen stellt die rund 400 Meter lange und im Durchmesser 2 Meter große Rohrleitung, die von der Realschule unter dem Sportgelände, der Landesstraße, einigen Wohnhäusern und unter die Bahnlinie hindurch, in den Christwiesen endet, das Kernstück der Baumaßnahme dar. Mit dem neuen System, so Wolfgang Kron, sei man für ein 300-jähriges Regenereignis gerüstet. Eine Überschwemmung wie im Jahr 2013, die Anlass für die Sanierung war, sei somit praktisch ausgeschlossen. Die Umsetzung sei nur durch die großzügige Unterstützung des Landes möglich gewesen, die das Projekt zu 100% bezuschusst.

Auf Frage von Marcus Götz erläuterte Wolfgang Kron, dass das bestehende Abwassernetz weiter genutzt werde und im Zuge der Baumaßnahme auch saniert wird. Der neue Kanal wird erst dann Regenwasser aufnehmen, wenn eine bestimmte Wassermenge überschritten wird. Das Wasser wird dann automatisch in den neuen Kanal geleitet. Hintergrund ist der Höhenunterschied am Ende der Leitung in den Christwiesen. Hier wird das Wasser mit Hilfe von Pumpen wieder an die Oberfläche befördert. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen wird dies daher nur bei großen Wassermengen der Fall sein.

Die 400 Meter lange Rohrleitung ist inzwischen fast fertiggestellt, ebenso die Tosbecken an der Realschule, die dafür sorgen, dass der Wasserfluss verlangsamt wird. Geröllfänge sollen dafür sorgen, dass Bäume, Äste und Geröll zurückgehalten werden. Auf eine komplette Bereinigung und Umgestaltung der Klingen im Bereich der Bestenheider Höhe habe man bewusst verzichtet, so Kron auf Nachfrage von Werner Kozyra. Zum Einen sei dies finanziell nicht zu leisten, zum Anderen halten Bäume und Sträucher auch im oberen Bereich des Einzugsgebiets Wasser und Geröll zurück.

Die Baumaßnahme soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Großen Unmut äußerten die Freien Bürger bei einem Zwischenstopp am Bestenheider Marktplatz über die dort unlängst herbeigeführten mutwilligen Beschädigungen am Brunnen. Offenbar mit einem Stemmeisen wurde versucht die Sandsteine herauzuheben. Dies gelang zwar nicht, dennoch wurde ein Schaden in Höhe von mehreren Tausend Euro verursacht.

An der Einmündung der Johannes-Kerer-Strasse in den Haslocher Weg machte man sich ein Bild von der Parksituation. Durch die zahlreichen dort abgestellten Fahrzeuge haben nicht nur die Anwohner oft Schwierigkeiten auf Ihre Grundstücke zu kommen, auch die Müllabfuhr kommt oft nicht durch. Man war sich daher einig, dass die Stadtverwaltung prüfen sollte, ob nicht eine Einbahnstraßenregelung in der Johannes-Kerer-Strasse und Parkplätze nur noch auf einer Seite am Straßenrand eine Verbesserung bringen könnten.

Abschließend besichtigte man die Rhönstrasse. Für deren Generalsanierung wurden gerade die Arbeiten vergeben. Das Problem, so Kozyra, sei weniger der Zustand der Straßenoberfläche, sondern mehr die Kanal- und Wasserleitungen, die nach nun rund 60 Jahren einer dringenden Erneuerung bedürfen.