Freie Bürger Wertheim kamen mit Bürgerinnen und Bürgern zu aktuellen Themen zusammen
Gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern trafen sich Mandatsträger und Mitglieder der Freien Bürger Wertheim vor einigen Tagen in den Bestenheider Stuben.
Im Fokus des allgemeinen Interesses stand auch hier die weitere Entwicklung der Altstadt Wertheims. Neben Fragen der Anwesenden zu der jüngsten Entscheidung des Gemeinderates, auf dem Gelände des Autohauses Popp in Bestenheid einen Norma-Markt zu genehmigen, führte die Diskussion schnell zu dem auf dem Bahnhofsgelände geplanten großflächigen Lebensmittelmarkt.
Hierzu gab Songrit Breuninger zunächst eine kurze Information über die vor einigen Wochen stattgefundene Fahrt des Gemeinderats zu diversen Märkten von Edeka und Kaufland. Sie betonte, dass keiner der besichtigten Standorte direkt mit der Lage in Wertheim vergleichbar war. Eine Übertragung der auf der Fahrt gewonnen Erkenntnisse auf die Situation in Wertheim sei daher kaum möglich.
Wie Dr. Finkenauer erklärte, sei die anstehende Entscheidung im Gemeinderat eine der schwierigsten der vergangenen Jahre. Sie sei aber inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass der geplante Markt für die Innenstadt nicht zwangsläufig schädlich sein müsse. Die von der Verwaltung anfangs als Argument für den Standort angeführte mögliche Belebung der Innenstadt sah sie jedoch nicht.
Aus den Reihen der anwesenden Bürger kam der Vorschlag, die Stadt solle doch das Gebäude des Modehauses Volpert und die angrenzenden Gebäude aufkaufen, wenn dieses Geschäft zum Jahresende schließt und dann dieses Gelände einem Investor zum Kauf anbieten. Dem Widersprach Gerhard Kohout jedoch mit der Argumentation, dass die Verwaltung bzw. der Gemeinderat niemandem vorschreiben könne, wo und welche Art von Geschäft ein Investor eröffnen solle.
In diesem Zusammenhang kam auch die Frage aus dem Publikum, ob denn inzwischen Erfahrungen vorlägen, ob das FOC dem Wertheimer Einzelhandel eher genutzt oder geschadet habe. Hierzu erklärte Berthold Jäger, der auch Mitglied des Stadtmarketing Vereins ist, dass sich bislang kein einheitliches Bild ergebe. Es habe je nach Art des Geschäfts sowohl Vor- als auch Nachteile gebracht. Insgesamt sei die Innenstadt aber belebter geworden.
Nach einer kurzen Diskussion über die von der Stadt bereits verabschiedeten neuen Vorschriften bezüglich der Außenbestuhlung von Gaststätten, der Aufstellung von Werbetafeln etc. erläuterte Gerhard Kohout noch auf Nachfrage die im Zuge der Hochwasserschutzersatzmaßnahmen geplanten Bauvorhaben an der alten Eisenbahnbrücke sowie deren Anbindung an die Straße am Knackenberg.
Zahlreiche Fragen wurden auch zu dem nun vom islamischen Verein erworbenen Gebäude auf dem Reinhardshof gestellt, in dem nach erfolgtem Umbau eine Moschee entstehen soll. Werner Kozyra und Hans-Jürgen Hogh fassten kurz die gegenwärtige Situation und die Stimmung auf dem Reinhardshof zusammen. Bislang seien ihnen keinerlei Ressentiments aus der Bevölkerung zu dem neuen Standort zu Ohren gekommen. Auch sei es ein gutes Zeichen, dass sich die Baptisten nun in unmittelbarer Nähe niederlassen werden.
Aus dem Publikum kamen jedoch auch skeptische Stimmen. Diese betrafen zwar nicht den nun ausgewählten Standort; man befürchtete jedoch, dass es auf Dauer doch Probleme zwischen den Muslimen und einem Teil der auf dem Reinhardshof wohnenden Bevölkerung geben könne.
Zum Abschluss brach Werner Kozyra noch eine Lanze für die Mitarbeiter des Freibades. Diese hätten in den letzten Tagen und Wochen vor der Eröffnung eine Superarbeit geleistet, um das Schwimmbad rechtzeitig zum Saisonbeginn in perfektem Zustand zu präsentieren. Kritisiert wurden jedoch die Kassenautomaten, die schon in der Vergangenheit zu Problemen und langen Wartezeiten geführt hätten. Neben den hohen mit der Installation und dem Betrieb verbundenen Kosten hätten diese den Zugang nur unnötig verkompliziert.
Auch aus den Reihen der Besucher wurde das Schwimmbad sehr gelobt. Es sei das schönste Bad in der Umgebung und ein Magnet und Aushängeschild für die Stadt Wertheim.
Die Treffen der Freien Bürger Wertheim mit der Bevölkerung sollen auch in Zukunft fortgesetzt werden. Beim nächsten Mal wird man hierzu am 13. Juli in Bettingen zusammenkommen.