Freie Bürger Wertheim informieren sich auf dem Reinhardshof
Zu einer Informationsveranstaltung in der Reihe „Freie Bürger vor Ort“ begrüßte Vorsitzender Marcus Götz am Mittwoch Abend zahlreiche Mitglieder der Freien Bürger Wertheim auf dem Reinhardshof.
Empfangen wurden sie dort vom Stadtteilbeiratsvorsitzenden Walter Ploch.
Zunächst warf man einen Blick in die gegenwärtig im Umbau befindlichen Gebäude 10 bis 12. Ab dem kommenden Schuljahr wird dort für die Dauer von zwei Jahren ein Großteil der Klassen der Realschule während der Generalsanierung des Schulhauses untergebracht. Wie Walter Ploch berichtete, seien die Bauarbeiten derzeit im Zeitplan und auch der Kostenrahmen werde nach Aussage der Verwaltung eingehalten. Beeindruckt zeigte man sich von dem gewaltigen Aufwand, der für die Sanierung getätigt werden muss. Leider sei eine mögliche Folgenutzung nach Ablauf der zwei Jahre noch völlig unklar. Dennoch war man sich einig, dass die gefundende Zwischenlösung besser sei als eine alternative Unterbringung in Containern. Auch die Entscheidung die unter dem Torhaus hindurchführende Strasse während der Unterrichtszeit für den Verkehr durch Poller zu sperren und damit einen Pausenhof zu schaffen wurde begrüßt.
Im Anschluss an die Besichtigung wurde das Treffen im Haus Edelberg fortgesetzt. Der Stadtteilbereitsvorsitzende ging zunächst kurz auf die Entwicklung des Reinhardshofes ein. Mit Zufriedenheit nahmen die Mitglieder der FBW seine Aussagen zur Kenntnis, dass die 248 Wohnungen der ehemaligen Housing-Area nach wie vor voll belegt seien. Die Fluktuation bewege sich im üblichen Rahmen und auch die Probleme wegen Ruhestörung hätten deutlich abgenommen. Dies sei auch beim Bürgerempfang des Oberbürgermeisters in der vergangenen Woche deutlich geworden. Positiv bewerteten die Freien Bürger den hierbei von Jugendlichen vorgetragenen Wunsch nach der Einrichtung eines Jugendstadtteilbeirats. Das Interesse der jungen Bewohner des Stadtteils aktiv über ein Gremium etwas bewirken zu wollen sei unterstützenswert und schaffe einen besseren Zugang zu den Problemen und Wünschen der Jugendlichen. In der Diskussion zeigte sich, dass man sich hiervon auch langfristig eine bessere Verknüpfung des Reinhardshofes mit dem Wartberg verspreche. Insgesamt bestünden zwischen den beiden Stadtteilen zu wenig Schnittstellen und Kommunikation der Bürger. Dies liege offensichtlich auch an der sehr heterogenen Struktur der Bevölkerung im Reinhardshof einerseits und auf dem Wartberg andererseits.
Anhand von Plänen erklärte Walter Ploch dann das Gebiet des Reinhardshofes, für welches gegenwärtig eine Überarbeitung des Bebauungsplanes in der Diskussion ist. Die im Gewerbe- und Industriegebiet des Reinhardshofes bereits bestehende Beschränkung der Einzelhandelssortimente soll nach den vorliegenden Plänen auch auf den Kernbereich des Stadtteils ausgedehnt werden.
Hubert Sadowski warf hierzu die Frage auf, ob denn Interesse an Einzelhandelsflächen bestünde und ob daher gegenwärtig überhaupt Handlungsbedarf bestehe. Jutta Finkenauer äußerte Bedenken, dass eine Sortimentsbeschränkung die weitere Entwicklung des Stadtteils behindern könnte. Die von der Verwaltung geplante Änderung stelle keinen Schutz der Innenstadt dar, sondern sei lediglich eine weiterer Baustein in der zunehmend um sich greifenden Überregulierung.
Nach einem möglichen Standort für den geplanten Krankenhausneubau auf dem Reinhardshof fragte Marcus Götz. Hierbei zeigte sich, dass die anwesenden Mitglieder sich den Neubau in diesem Stadtteil durchaus vorstellen könnten. Sowohl die topografischen Gegebenheiten als auch die Verfügbarkeit entsprechend großzügiger Flächen in städtischer Hand sprächen für einen Standort auf der Höhe. In Altstadtnähe gebe es kaum für eine langfristige Entwicklung geeignete Areale.
Die Veranstaltungsreihe „Freie Bürger vor Ort“ wird am 28. Mai in Bettingen fortgesetzt. Treffpunkt ist um 18 Uhr an der Mehrzweckhalle. Hierzu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.