Freie Bürger Wertheim besichtigen die Wertheimer Burg
Unterstützt von zwei ehrenamtlichen Stadtführerinnen besichtigten Mandatsträger und Mitglieder der Freien Bürger in der vorvergangenen Woche die Wertheimer Burg.
Wie Vorsitzender Marcus Götz eingangs erläuterte rücke das Wertheimer Wahrzeichen durch die zum 1. Januar 2012 vorgesehene Gründung eines Eigenbetriebs wieder stärker in den Fokus der Kommunalpolitik und der Bürgerinnen und Bürger. Mit der Burg verfüge die Stadt Wertheim über ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, diese müsse daher weiterentwickelt und gepflegt werden. Die künftige Leitung des Eigenbetriebs solle daher auch mit konstruktiver Kritik auf mögliche Verbesserungen hingewiesen werden.
Gleich bei Beginn des Aufstiegs an der Kilianskapelle wurde ein Hinweisschild auf das am Mainplatz abfahrende Burgbähnle vermisst. Auf dem kleinen Ruheplatz vor dem Hirschtor und vor dem Haupteingang würde sich eine Tafel gut machen, auf der die von oben zu sehenden historischen Gebäude und die Umgebung erläutert werden, wurde aus dem Teilnehmerkreis angeregt.
In der Burg wurde zunächst der Archivbau besichtigt. Nach den erfolgten Sicherungsmaßnahmen und der Fenstersanierung sei es nun an der Zeit, ein weitergehendes Konzept für die herrlichen Räumlichkeiten auszuarbeiten. Man könne sich hier vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für Gastronomie, Ausstellungen oder kleinere Veranstaltungen vorstellen. Allerdings seien die damit verbundenen Investitionen in der momentanen Situation wohl nicht zu leisten. Johann Vogeltanz betonte, dass nur mit vielen kleinen Schritten eine für den städtischen Haushalt verträgliche Weiterentwicklung möglich sei.
Es sei toll, was in den letzten Jahren seit dem Kauf der Burg durch die Stadt bereits geleistet und investiert worden sei, so Achim Hiller. Ohne das Engagement der Stadt sei vermutlich alles längst in sich zusammen gefallen.
Im inneren Burgbereich wurde die Positionierung des Drehkreuzes der Besichtigungsanlage von Gerhard Kohout kritisiert. Diesem schlossen sich die meisten der Teilnehmer an. Die Altane solle kostenfrei zugänglich sein, um damit und mit dem von dort möglichen Blick auf die Gesamtanlage mehr Appetit zu machen und die Besucher zu dem kostenpflichtigen Rundgang zu verführen. Ausserdem sollte die Reihenfolge des Rundgangs umgedreht werden.
Insgesamt wurden bessere und zahlreicherere Hinweisschilder, auch verbunden mit kurzen Erläuterungen und Planskizzen der Burganlage, vermisst.
Ferner sei es zumindest entlang der Laufwege wünschenswert, die Grünanlagen, beginnend bereits am Aufstieg am Alten Rentamt, besser in Schuss zu halten und regelmäßig zurück zu schneiden. Gleiches gelte für sich ausbreitenden Baumbewuchs in der Anlage selbst, durch den offensichtlich das Mauerwerk an einigen Stellen bereits stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Immer wieder in der Nähe der Haltestelle des Burgbähnles am Fuße des Zehn-Ring-Turmes abgelegte Müllsäcke mit Abfällen seien absolut nicht tolerierbar. Auch bei dem Rundgang lagen dort mehrere große blaue Abfallsäcke. Dies sollte durch die FBW-Mitglieder im Gemeinderat umgehend an die Verwaltung gemeldet werden.
Bedauert wurde von den meisten der anwesenden Mitgliedern der FBW, dass die geplante Aufstiegshilfe nicht umgesetzt worden sei. Man solle dieses Thema nicht einfach ad acta legen, sondern zu gegebener Zeit nochmals aufgreifen und umzusetzen versuchen.
Abschließend war man sich einig, dass mit der grandiosen Burganlage Wertheim ein großes Pfund in Händen halte, das in Zeiten eines wachsenden Kulturtourismus erhalten und ausgebaut werden müsse. Die Verwaltung könne hierbei auf die Unterstützung der Freien Bürger zählen.